Die Presse berichtet

Wenn man nicht gehört wird versucht man sich Gehör zu verschaffen:
Artikel im Tagesspiegel (Paywall)
Tatsächlich hatte der eine Auswirkung denn nun gab es eine Eigentümerin weniger. Da fürchtet eventuell jemand schlechte Presse.
Neben den beiden Geschäftsführern war die Frau des einen über die FFMC Immobilien GmbH mit etwas unter 25 % beteiligt. Nach dem Artikel nur noch ihr Mann mit etwas unter 50 % mit der FFVM Holding GmbH.
Ihr Mann hatte schon andere Projekte in Berlin wie die Weserstr. 35 und die Gürtelstraße 28-29. In ersterer trafen wir nur Mieter an, die auf Nachfrage angaben in Eigentumswohnungen von Dritten zu wohnen und auch niemanden im Haus zu kennen, der in seiner eigenen Wohnung wohnt. In letzterer Adresse wurde immerhin das unbebaute Straßengrundstück neu bebaut, leider nicht in der besten Qualität (mutmaßlich Schwarzschimmel an der Fassadenisolierung) und, so wie in der Jagowstraße 35 auch geplant, mit typischen preissteigernden Merkmalen wie Außenbalkonen, Aufzug, Tiefgarage und einem Spielplatz. Letzterer ist direkt an einer hohen Mauer, zu vielen Tageszeiten ohne Schattenspender und mitten in einem weiten tristen Areal, Kinder spielen dort sicher nicht besonders gerne.

Es folgte ein weiterer Artikel im Tagesspiegel der zeigt, dass man auch in der Politik das nicht gutheißt was in der Jagowstraße 35 passiert.

Treuhandverwaltung?

In der Bezirksverordnetenversammlung wurde ein Antrag der Grünen und der Linkenfraktionen zu einer Treuhandverwaltung gestellt, der zu unserem Erstaunen einstimmig durchkam (alle Fraktionen stimmten zu)

Auch der Tagesspiegel berichtete darüber. Inzwischen erstaunt uns, dass (Stand Oktober 2024) hier bislang nichts mehr passiert. Ein Beschluss in dem das Bezirksamt „ersucht“ wird etwas zu tun muss offensichtlich keine Konsequenzen haben.

Dafür wurde im August 2023 der Neubau genehmigt, wie auch im Tagesspiegel berichtet wird. Die Abrissgenehmigung für das Vorderhaus endet vorerst im September 2024. Einige Jahre zuvor wurde übrigens die Aufstockung genehmigt, dies aber vor der Übernahme durch die Jagowstraße 35 Immobilienverwaltungs GmbH. So gesehen hatte der damalige Eigentümer mindestens gute Absichten was die bestehende Bausubstanz angeht.

Abriss oder Erhalt des Vorderhauses

Laut neuem Eigentümer muss das Vorderhaus aber abgerissen werden, da die Bausubstanz angeblich schlecht ist. Wir ließen einen Architekten das Gebäude ebenfalls in Augenschein nehmen und er attestierte eine gute Bausubstanz, die Aufstockbarkeit und bemängelte die Auswirkung der Entkernung auf die Statik des bewohnten Gebäudes:

Ein Abriss erzeugt Bauschutt und der Neubau verschlingt viel Energie und setzt viel CO2 frei. Zudem soll eine Tiefgarage für neun PKW auf drei jeweils dreistöckigen Parklifts entstehen, dafür fallen dann zwei bis drei Parkplätze vor dem Haus weg. Der Plan der uns vorliegt sieht vor, dass die Garage bis in den Untergrund des Hofs hineinragt, weshalb die über 100 Jahre alte Kastanie gefällt werden müsste. Dieser Baum ist der einzige große Baum in dem Bereich. In diesem Hof sowie im Hinterhof leben zahlreiche Vögel, unter anderem Eichelhäher. Ein Verlust von Lebensraum für die Tierwelt.
Als wir den Vertreter des Eigentümers (ein Berliner Rechtsanwalt, der Sprecher der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus war) auf den Abriss und die gute Bausubstanz sowie die Umweltaspekte ansprachen hieß es nur „es wird abgerissen… weil der Eigentümer es so will“.

Weitere Berichte über das Haus sind unter anderem im Mietermagazin des Berliner Mieterverein zu finden:

Jagowstraße 35

Jagowstraße 35

Und bei Moabit Online:

Jagowstraße 35

Ende April fand dann eine Hausbegehung statt um den Zustand und Ausstattungsmerkmale der Wohnungen festzustellen, was in fast allen Wohnungen geschah (erst fast 7 Jahre nach der Absicht des Kaufs ist das ein Thema!). Wir hatten Unterstützerinnen und Unterstützer sowie die Presse dazu eingeladen. Schon am Tag nach der Hausbegehung durch den Anwalt am 27.4.2024 erschien ein Artikel in der TAZ.